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20. Juni 2025

Gesunde Produktivität: 20 Tipps für mehr Balance & Fokus

Produktivität wird in unserer Gesellschaft oft mit Leistung, Effizienz und durchgearbeiteten Tagen gleichgesetzt. Doch was passiert, wenn dieser Anspruch unsere Gesundheit belastet? „Gesunde Produktivität“ stellt einen ganzheitlicheren Ansatz dar – sie vereint Zielstrebigkeit mit Selbstfürsorge und hilft dabei, dauerhaft leistungsfähig und psychisch stabil zu bleiben.

Die Psychologische Psychotherapeutin Mara Pairan ist Expertin für gesunde Produktivität und befasst sich in ihrer Arbeit intensiv mit diesem Thema. Sie arbeitet mit Aufschiebern, Workaholics und ADHSler*innen zusammen, ist als Dozentin und Beraterin tätig und schreibt auf ihrem Blog zu verschiedenen Aspekten der gesunden Produktivität, darunter Aufschiebeverhalten und Prokrastination, Pausen, Social-Media-Nutzung, Zeitmanagement, Gewohnheiten, Bewegung, Schlaf und mehr.

Für Novego hat Sie hilfreiche Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen können, im Alltag langfristig produktiv und gesund zu sein.

Was bedeutet „gesunde Produktivität“?

Gesunde Produktivität beschreibt ein Gleichgewicht zwischen beruflichem Engagement, privaten Aufgaben und der eigenen Gesundheit. Sie ist kein statischer Zustand, sondern befindet sich vielmehr auf einem Kontinuum zwischen zwei Extremen – chronischem Aufschieben und konstanter Überforderung.

Grafische Darstellung des Kontinuums der Produktivität – Gesunde Produktivität in der Mitte auf einem Kontinuum zwischen zwei Extremen, zu wenig und zu viel Produktivität

Am einen Ende des Kontinuums stehen Menschen, denen es schwerfällt, sich zu motivieren. Sie schieben wichtige Aufgaben auf, können sich nicht aufraffen und gehen stattdessen vermeintlich angenehmen Ersatztätigkeiten nach – dieses Verhalten wird auch als „Prokrastination“ oder „Aufschieberitis“ (ugs.) bezeichnet. Währenddessen werden Sie oft von einem anhaltenden schlechten Gewissen begleitet. Selbst Freizeit oder soziale Aktivitäten können dadurch ihren positiven Effekt verlieren, weil die Gedanken ständig um die unerledigten To-dos kreisen. Ein weiteres Phänomen ist die „produktive Prokrastination“ – hier werden anstatt von privaten oder beruflichen Pflichten dann Aufgaben erledigt, die zwar produktiv wirken, aber gerade nicht wirklich relevant sind.

Am anderen Ende des Kontinuums finden sich Menschen, die kaum noch abschalten können – Workaholics, die oftmals von einem überhöhten Leistungsanspruch getrieben werden. Arbeit dominiert den Alltag – Pausen, Erholung oder soziale Kontakte werden immer weiter hinausgeschoben. Selbst Krankheit wird ignoriert. Dieses Verhalten wirkt zwar nach außen überaus engagiert, führt aber langfristig häufig zu Stresssymptomen, Erschöpfung oder gar zu einem Burnout. Das Gefühl, nie genug zu leisten, bleibt trotzdem bestehen.

Wer gesund produktiv ist, erledigt wichtige Aufgaben, ohne die eigenen Bedürfnisse aus dem Blick zu verlieren. Im Zentrum steht die Frage: Wie kann ich Dinge erledigen und mich dabei gut fühlen? Die Antwort darauf liegt in einem bewussten Umgang mit Zeit, Energie und Erwartungen an sich selbst. Statt Dauerstress, maximaler Effizienz oder pausenloser To-do-Listen geht es um nachhaltige Strukturen und Reflexion. Und darum, sich regelmäßig eine Pause zu gönnen und Erholung als wertvollen Bestandteil des Alltags zu betrachten. Oder wie Mara es zusammenfassend beschreibt: „Es geht darum, Ziele zu erreichen, ohne sich kaputt zu schuften.“ Denn eine bessere Balance zwischen Arbeit und Privatleben trägt maßgeblich zu mehr physischer und psychischer Gesundheit bei.

„Wie kann ich gesund produktiv werden?“ – Tipps für Ihren Alltag

Die nachfolgenden Tipps von Mara können Ihnen dabei helfen, Ihre Produktivität achtsamer und gesundheitsbewusster zu gestalten:

  1. Formulieren Sie Ihre Ziele schriftlich und erzählen Sie anderen davon – hierdurch stärken Sie Ihre Selbstwirksamkeit.
  2. Begrenzen Sie Ihre Social-Media-Zeit gezielt. Setzen Sie sich ein Tageslimit und halten Sie dieses ein.
  3. Machen Sie regelmäßig einen „Braindump“. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen im Kopf kreist.
  4. Trinken Sie ausreichend Wasser.
  5. Erstellen Sie Checklisten für wiederkehrende Aufgaben.
  6. Planen Sie maximal 60 % Ihrer Zeit fest ein. Lassen Sie Raum für Unerwartetes.
  7. Reflektieren Sie regelmäßig Ihre Woche und Ihren Monat. Tagebuchschreiben (Journaling) hilft Ihnen, mehr Einblick in Ihr Denken und Ihre täglichen Verhaltensmuster zu gewinnen.
  8. Integrieren Sie bewusste Pausen in Ihren Tagesablauf.
  9. Deaktivieren Sie Push-Benachrichtigungen.
  10. Belohnen Sie sich auch für kleine Fortschritte.
  11. Beachten Sie Ihre natürliche Leistungskurve im Tages- oder Zyklusverlauf.
  12. Führen Sie To-do-Listen getrennt nach Projekten oder Orten.
  13. Hinterfragen Sie leistungsfordernde und genussverhindernde Überzeugungen, Antreiber wie „Ich muss immer funktionieren“.
  14. Bündeln Sie ähnliche Aufgaben (Batching) für mehr Effizienz.
  15. Bleiben Sie bei Krankheit zuhause – Ihre Gesundheit hat Vorrang.
  16. Delegieren Sie Aufgaben oder bitten Sie um Hilfe.
  17. Etablieren Sie hilfreiche Gewohnheiten.
  18. Nutzen Sie Zeitmanagement-Methoden, die zu Ihrer Persönlichkeit passen.
  19. Setzen Sie klare Prioritäten.
  20. Feiern Sie Ihre Erfolge – auch kleine!

Probieren Sie die Tipps aus – Schritt für Schritt, für mehr Klarheit, Struktur und Gesundheit. Weitere Impulse rund um das Thema „gesunde Produktivität“ erhalten Sie auf Maras Blog (marapairan.de/blog) oder auf Maras Instagram-Kanal @marapairan. Zudem können Ihnen die folgenden Ressourcen dabei helfen, den Schritt hin zu mehr gesunder Produktivität zu wagen:

Maras Anti-Überforderungsplan: Hier kostenfrei zum Download erhältlich

Monatsplaner 2025 zum Ausdrucken: Hier kostenfrei zum Download erhältlich

Über Mara Pairan

Foto Mara Pairan – Psychologische Psychotherapeutin & Expertin für gesunde Produktivität

Mara Pairan ist psychologische Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Seit 2020 ist sie selbstständig tätig und arbeitet vor allem mit Menschen, die unter Aufschiebeverhalten, übersteigerter Leistungsorientierung oder ADHS leiden. Ihre Approbation erhielt sie 2023. Seit September 2024 ist sie zusätzlich bei IVPNetworks angestellt. Neben ihrer therapeutischen Arbeit ist sie als Dozentin an der Hamburger Fernhochschule aktiv und hält regelmäßig Workshops und Seminare für Unternehmen sowie Fachveranstaltungen.

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